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EKD-Sportbeauftragter zur UEFA

„Vielleicht ist das Stadion Mittwoch ja doch bunt“

Allianz-Arena in München erstrahlt zum CSD in Regenbogenfarben

Allianz-Arena in München erstrahlt zum CSD in Regenbogenfarben

Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Volker Jung, versteht das Verbot der UEFA nicht, dass das Münchener Stadion beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben erstrahlen kann. Und er hat eine leise Hoffnung.

Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung, hat Unverständnis für das Verbot der UEFA geäußert, dass das Münchener Stadion beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn am Mittwochabend nicht in Regenbogenfarben erstrahlen kann. Nach Worten von Jung ist die bunte Beleuchtung „ein Zeichen für Vielfalt, Offenheit und Toleranz“.  Hier gehe es um ein „elementares Eintreten für Menschenwürde und Menschenrechte, zu denen auch die Freiheit sexueller Orientierung gehört“, so Jung. In diesem Sinn hätte auch die UEFA die Regenbogenfarben des Stadions verstehen können und nach Ansicht Jungs ihre Grundsätze zur politischen Neutralität nicht verletzt. Nun könne auch das Verbot der UEFA als politisches Statement verstanden werden.  Jung hofft: „Vielleicht ist das Stadion ja morgen doch bunt. Das kostet dann wohl eine Strafe. Aber die wäre es in diesem Fall wert.“

 Jung begrüßt Aktion vieler Fußballvereine

Jung begrüßte ausdrücklich die Aktion vieler Fußballvereine, darunter auch von Eintracht Frankfurt, Mainz 05 oder des SV Darmstadt 98, die ihre Stadien am Mittwochabend aus Solidarität bunt beleuchten wollen. „Dass zum Beispiel Frankfurt, Mainz, Köln, Berlin oder auch Darmstadt die Stadien in den Regenbogenfarben beleuchten, ist großartig“, so Jung. Nach Worten Jungs ist auch die Regenbogen-Armbinde des deutschen Nationaltorwarts Manuel Neuer ein „klares Statement, über das ich mich sehr freue“. Jung: „Der Sport hat eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung. Deshalb ist es zu begrüßen, wenn klare Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz gesetzt werden - gegen Diskriminierung und Ausgrenzung.“

 Hintergrund UEFA und Ungarn 

Der Münchner Stadtrat hatte beschlossen, die EM-Arena in Fröttmaning zum Gruppenspiel zwischen Deutschland und Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten. Die UEFA hatte dies am Dienstag abgelehnt, weil sie in der Aktion eine politische Vereinnahmung des Sports sah. Hintergrund ist ein Gesetz in Ungarn, das seit vergangener Woche die freie sexuelle Orientierung in Frage stellt. Dagegen hatten bereits im Vorfeld zahlreiche europäische Staaten, darunter auch Deutschland, öffentlich Kritik geäußert.  


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