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Sonntagsandacht zuhause - Sexagesimae

Hier finden Sie die "Sonntagsandacht" für den kommenden Sonntag, 07. Februar 2021 von Pfarrer Klaus Gottschlich.

Bereiten Sie sich für die Andacht vor. Alleine, mit PartnerIn oder der Familie. Suchen Sie sich einen gemütlichen Platz und stellen Sie eine Kerze auf.

Hier finden Sie die Sonntagsandacht auch zum Download

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NACHDENKIMPULS: Sexagesimae

PFR. Klaus Gottschlich

TEXT: Lk 13, 29

Auch der Gottesdienst zuhause kann zu einem Ritual werden. Vielleicht entzünden Sie wieder Kerze. Weil heute Gemeinden im ganzen Land den Ökumenischen Kirchentagssonntag feiern, tun wir das als Zeichen unserer Verbundenheit.

Wir feiern diese Andacht im Namen des dreieinigen Gottes.

An den Beginn möchte ich das Lied "Eingeladen zum Fest des Glaubens" setzen. (EG+ 32)

(1) Aus den Dörfern und aus Städten, von ganz nah und auch von gern, mal gespannt, mal eher skeptisch, manche zögernd, viele gern, folgten sie den Spuren Jesu, folgten sie dem, der sie rief, und sie wurden selbst zu Boten, dass der Ruf wie Feuer lief: Eingeladen zum Fest des Glaubens, eingeladen zum Fest des Glaubens.

Text: Eugen Eckert (1989), Musik: Alejandro Veciana (1989)

 

Psalm 119

HERR, dein Wort bleibt ewiglich,

so weit der Himmel reicht;

deine Wahrheit währet für und für.

Du hast die Erde fest gegründet,

und sie bleibt stehen.

Nach deinen Ordnungen bestehen

sie bis heute;

denn es muss dir alles dienen.

Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre,

so wäre ich vergangen in meinem Elend.

Dein Wort ist meinem Munde

süßer als Honig.

Dein Wort macht mich klug;

darum hasse ich alle falschen Wege.

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte

und ein Licht auf meinem Wege.

Erhalte mich nach deinem Wort,

dass ich lebe,

und lass mich nicht zuschanden werden

in meiner Hoffnung.

AMEN

Gebet

Guter Gott, du führst uns zusammen

Wenn wir auch nicht in einem Raum sein können.

Du machst uns aufmerksam für kleine Dinge und für die Feinheiten des Zusammenseins.

In der Nähe zu dir erfahren wir, was wir einander geben können;

Du machst uns kreativ, neue Möglichkeiten der Gemeinschaft zu finden.

Liebe Gemeinde,

der Sonntag am 7. Februar ist der Kirchentagssonntag des 3. Ökumenischen Kirchentages 2021. Das Leitwort dieses Kirchentages lautet: "schaut hin". Es ist abgeleitet aus einem Vers des Markus-Evangeliums (Mk 6,38). Wenn Sie den Text von der Speisung der Fünftausend im Neuen Testament lesen, fällt Ihnen gleich auf, dass dieses Leitwort nicht wörtlich aus der Bibel übernommen wurde. Es ist schon eine Auslegung. Dort heißt es nämlich: "Er aber sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach! Und als sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische."

Ich denke, es ist eine gute Interpretation der Worte: "Geht hin und seht nach!" Vielleicht steckt sogar noch viel mehr in diesen Worten, als ich bei der ersten Begegnung überhaupt erkannt habe.

Diese zwei Worte sind eine eindeutige Aufforderung an alle, die sie hören oder lesen. Sie sind nicht nur an die Jünger in der Geschichte gerichtet. Sie wirken auf alle, die mit ihnen in Berührung kommen. "schaut hin" ist mehr als ein "sieh mal". Es ist genauer, es nimmt sich etwas Zeit, wirklich zu erkennen, was da zu sehen ist. Hinschauen passiert nicht im Vorübergehen, es regt an zum Nachdenken - es rüttelt sogar an mir. Es ist nicht einfach erledigt anschließend, es wirkt nach! Und das Nachdenken über diese Worte sind schon der erste Schritt zum Handeln.

Beeindruckend, wie zwei Worte ohne Satzzeichen, klein geschrieben so eine große Wirkung entfalten können. Sie tragen so viele Deutungsmöglichkeiten in sich, die auch die Geschichte im Markus-Evangelium in sich trägt. Und das mit zwei Worten! Sie regen natürlich dazu an, diese Worte einmal dort nachzulesen, wo sie herkommen. Und sie regen auch dazu an, weiterzudenken. Nicht nur darüber, wie das wohl damals gewesen sein könnte am See Genezareth, sondern auch darüber was da eigentlich geschieht. An dieser Stelle wird Gottes Fürsorge für uns Menschen erkennbar. 

Gott schaut hin, also schaut nicht weg! Erkennt, was möglich ist und werdet aktiv!

Und das ist eine unserer zentralen Aufgaben als Christ*en. Aber auch an dieser Stelle können wir nicht einfach die Augen verschließen. Wir können auf der einen Seite Sorgen und Leid sehen, auf der anderen aber auch die Schönheit und das Glück. "schaut hin", fordert dazu auf, das Leben in seiner Fülle zu erkennen, wahrzunehmen und zu leben.

Das gilt gerade auch heute bei allen Einschränkungen, genau zu betrachten, genau zu hören und mit Gottes Hilfe auch zu handeln.

Manchmal, wenn ich Nachrichten höre, denke ich mir diese zwei Worte und merke, danach sieht alles schon wieder ganz anders aus.

Geht es Ihnen auch so?  AMEN

Vielleicht kennen Sie das folgende Lied: "Bewahre uns, Gott"

Wenn Sie das Lied nicht kennen und zuhause ein Gesangbuch haben, schlagen Sie doch EG 171 auf und lesen oder singen Sie es mit.

Lied EG 171: Bewahre uns, Gott

1. Bewahre uns, Gott, / behüte uns, Gott / sei mit uns auf unseren Wegen. / Sei Quelle und Brot / in Wüstennot, / sei um uns mit deinem Segen, / sei Quelle und Brot / in Wüstennot, / sei um uns mit deinem Segen.

2. Bewahre uns, Gott, / behüte uns, Gott, / sei mit uns in allem Leiden. / Voll Wärme und Licht / im Angesicht, / sei nahe in schweren Zeiten, / voll Wärme und Licht / im Angesicht, / sei nahe in schweren Zeiten.

3. Bewahre uns, Gott, / behüte uns, Gott, / sei mit uns vor allem Bösen. / Sei Hilfe, sei Kraft, / die Frieden schafft, / sei in uns, uns zu erlösen, / sei Hilfe, sei Kraft, / die Frieden schafft, / sei in uns, uns zu erlösen.

4. Bewahre uns, Gott, / behüte uns, Gott, / sei mit uns durch deinen Segen. / Dein Heiliger Geist, / der Leben verheißt, / sei um uns auf unsern Wegen, / dein Heiliger Geist, / der Leben verheißt, / sei um uns auf unsern Wegen.

Text: Eugen Eckert ( 1985 ) 1987, Melodie: Anders Ruuth ( um 1968 ) 1984 "La paz del Señor"

 

Gebet

Guter Gott,

das Licht von Weihnachten scheint

schon so weit entfernt.

Dennoch leuchtet es noch.

Auch über die Weihnachtszeit hinaus

Kann es uns deine Nähe spürbar werden lassen.

Bei aller Dunkelheit erleben wir

Auch diese hellen Augenblicke,

sehen Hoffnung aufleuchten.

Wir vergessen all diejenigen nicht,

die schwere Zeiten durchleben.

Wir sind dankbar für die Umstände,

unter denen wir hier leben können.

Wir wollen nicht jammern und klagen, sondern unsere Energie einsetzen, um geduldig Schritt für Schritt die ungewohnte Zeit zu überwinden.

Wir beten für diejenigen, die an Covid 19 erkrankt sind, die eine schwere Zeit durchmachen und vom Tod bedroht sind,

wir beten für diejenigen, die sich Sorgen machen um einen Menschen, dem nur noch die Medizin helfen kann;

wir beten für diejenigen, die einsam zuhause warten auf eine menschliche Geste oder eine kleine Berührung;

wir beten für alle, die Hilfe leisten an ganz unterschiedlichen Stellen in Krankenhäusern und Pflegeheimen, an Telefonen oder ganz persönlich.

Begleite uns spürbar, lass uns schon in kleinen Lichtern deine Nähe erfahren. AMEN

Vaterunser

Vater unser im Himmel, Geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht      in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit In Ewigkeit,

Amen.

Segen 

Gott segne uns und behüte uns.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.

Amen

 

Schenken Sie sich ein wenig Ruhe, bevor Sie die Kerze löschen. 

 

Ihre Evangelischen Kirchengemeinden in der Mainspitze

kirchengemeinde.bischofsheim@ekhn.de


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