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Sonntagsandacht zuhause - Reminiscere

Für diesen Sonntag hat Pfr. Gottschlich eine Andacht mit Bezug auf den Psalm 25, 6 „Reminiscere miserationum tuarum, Domine“. In der Luther-Bibel übersetzt mit: „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit.“ vorbereitet.

Bereiten Sie sich für die Andacht vor. Alleine, mit PartnerIn oder der Familie. Suchen Sie sich einen gemütlichen Platz und stellen Sie eine Kerze auf.

Hier finden Sie die Sonntagsandacht auch zum Download

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Wir feiern diese Andacht im Namen des dreieingen Gottes. 

Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Röm 5,8) So lautet der Wochenspruch

An den Beginn möchte ich das Lied stellen: EG 629: Liebe ist nicht nur ein Wort 

Nach Psalm 25

Ich habe Sehnsucht nach dir, lieber Gott, ich möchte mit dir reden, weil ich allein nicht weiterkomme. Es gibt Menschen, die machen sich lustig darüber und nennen mich fromm, wie ein Schimpfwort. Mit dir zusammen habe ich aber keine Sorge. Zeige mir, was ich tun kann. Nimm mich an der Hand, wenn du mir deine Worte erklärst. Du bist für mich wie ein großer Freund, eine Freundin, wie ein Bruder und eine Schwester; es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an dich denke.

Lässt du dich an frühere Zeiten erinnern? Ich habe gehört, dass du dich immer für das Leben deiner Menschen eingesetzt hast. So ist es immer gewesen.

Ich bitte dich: Nimm mich so, wie ich bin, auch mit all meinen Schwächen und decke sie zu, damit nur du allein davon weißt. Mit dir durchs Leben gehen: Das schenkt mir Sinn und Freude. Auf dich kann ich mich verlassen. AMEN

 

Gebet

Gedenke, guter Gott, und zeige deine Barmherzigkeit. Die Verletzten und Kranken sind verstummt. Sie leiden unter Schmerzen. Sie sehnen sich nach Heilung. Sie haben Angst, und niemand nimmt sie ihnen.

Gedenke, guter Gott!

Gib Geduld und Ausdauer denen, die sie pflegen. Lindere die Schmerzen der Kranken und schenke Heilung. Verbanne die Angst aus unseren Köpfen und die Panik aus unseren Entscheidungen. Wir rufen es dir zu, weil wir leben und dir vertrauen: Gedenke, guter Gott, und zeige deine Barmherzigkeit.

Die Verzweifelten verlieren ihre Hoffnung. Die Verfolgten zweifeln an deiner Gerechtigkeit. Die Gedemütigten und Verachteten fürchten die tödliche Gewalt. Verschaffe du ihnen Gerechtigkeit. 

Wir sind deine Gemeinde und wir vertrauen dir die Verzweifelten, Verfolgten und Gedemütigten an. Wir sind deine Gemeinde und wir trauern um die Toten, wir teilen die Angst, wir sorgen uns um die Gerechtigkeit.

Wir sind deine Gemeinde und sehnen uns nach Einheit und Frieden. Wir sind deine Gemeinde und schauen auf Jesus Christus.

Durch ihn rufen wir es dir zu: Gedenke, guter Gott, und zeige deine Barmherzigkeit – heute und alle Tage. AMEN

 

Liebe Gemeinde,

das christliche Hilfswerk Open Doors schätzt, dass weltweit etwa 260 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt und diskriminiert werden.

Dieser Sonntag erinnert uns daran, dass wir es in unseren Lebensumständen sehr einfach haben mit unserem Glauben. Menschen in Verfolgung haben zu biblischen Texten oft eine viel intensivere Bedeutung als für uns. Bei uns löst der heutige Predigttext eher ein schlechtes Gewissen aus, weil wir im Vergleich zu Menschen in Verfolgung keinerlei Bedrohung haben durch unseren Glauben. Wir haben uns im Wohlstand eingerichtet. Trotz der derzeitigen Pandemie Situation geht es uns doch insgesamt gut. Jesaja schreibt nach der Übersetzung der Guten Nachricht in Reimen: 1 Hört mir zu! Ich singe euch das Lied meines Freundes von seinem Weinberg: Auf fruchtbarem Hügel, da liegt mein Stück Land,

2 dort hackt ich den Boden mit eigener Hand, ich mühte mich ab und las Felsbrocken auf, baute Wachtturm und Kelter, setzte Reben darauf. Und süße Trauben erhofft ich zu Recht, doch was dann im Herbst wuchs, war sauer und schlecht.

3 Jerusalems Bürger, ihr Leute von Juda, was sagt ihr zum Weinberg, was tätet denn ihr da?

4 Die Trauben sind sauer – entscheidet doch ihr: War die Pflege zu schlecht? Liegt die Schuld denn bei mir?

5 Ich sage euch, Leute, das tue ich jetzt: Weg reiß ich die Hecke, als Schutz einst gesetzt; zum Weiden solln Schafe und Rinder hinein! Und die Mauer ringsum – die reiße ich ein! Zertrampelnden Füßen geb ich ihn preis, schlecht lohnte mein Weinberg mir Arbeit und Schweiß!

6 Ich will nicht mehr hacken, das Unkraut soll sprießen! Der Himmel soll ihm den Regen verschließen!

Wir hören die Enttäuschung Gottes heraus, er ist langsam sauer auf sein Volk. Seine Geduld kommt an ihre Grenzen. Bei uns hier treffen die Worte ins Schwarze – aber bei den 260 Millionen, was haben sie damit zu tun? 

Liebe Leserin, lieber Leser, ich habe den Eindruck, sie halten uns den Spiegel vor, den Jesaja den Menschen der damaligen Zeit vor die Nase hält. Und aus allem, was wir von Gott erfahren, wird deutlich: Wir können daran etwas verändern! Unser Glaube und besonders dieser Sonntag soll uns ein Impuls dazu sein, nicht nur ein schlechtes Gewissen zu haben, sondern uns auch auf den Weg zu machen, Veränderung herbei zu führen.

Das Wort Liebe kommt sehr häufig in unserer Bibel vor. An mancher Stelle wirkt es fast wie eine Aufforderung oder gar wie eine Beschwörung wie im Eingangspsalm. Lass uns doch deine Liebe sehen und spüren! 

Wir selbst müssen uns allerdings bewegen, um die Begleitung durch Gottes Liebe zu erfahren.

AMEN

 

Lesen oder singen Sie das folgende Lied: EG 620: Gottes Liebe ist wie die Sonne

:Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da:

1. Streck dich ihr entgegen, / nimm sie in dich auf./ Refrain

2. Sie kann dich verändern, macht das Leben neu./ Refrain

3. Nichts kann uns von ihr trennen,/ was auch immer es sei. Refrain

Text u. Melodie: Frankfurt a.M. 1970

 

Gebet

Guter Gott, 

dieser Sonntag macht uns wieder nachdenklich.

Wir müssen uns besinnen. Unser Glaube hilft uns dabei und gibt uns die Kraft, das gemeinsam zu tun. Der Leidensweg Jesu rückt näher in unser Bewusstsein – er zeigt uns aber auch, dass wir damit nicht auf das Ende, sondern auf neues Leben zugehen.

Wir suchen nach Halt und Stärke, nach dem Fels in der Brandung und nach Rezepten, die es nicht gibt.

Wir vertrauen uns dir an, wollen uns gegenseitig stützen und begleiten. Wir wollen die notwendigen Schritte tun.

Der Glaube an dich, guter Gott, soll uns dabei stärken.

So beten wir für alle Menschen, für die Verfolgten die um Leib und Leben bedroht sind, für alle, die sich bedroht fühlen, die sich Sorgen machen um Menschen, die in ausweglosen Situationen zu sein scheinen.

Wir beten auch für diejenigen, die einsam zuhause warten auf eine menschliche Geste oder etwas menschliche Nähe;

wir beten für alle, die Hilfe leisten an den Grenzen, in den Flüchtlingslagern, an ganz unterschiedlichen Orten in Krankenhäusern und Pflegeheimen, an Telefonen oder ganz persönlich.

Begleite uns spürbar, sei uns ein Fels und eine Burg und lass uns schon in kleinen Gesten deine Nähe erfahren. AMEN

 

Vaterunser

Vater unser im Himmel, 

Geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit In Ewigkeit,

Amen.

Segen

Gott segne uns und behüte uns.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.

Amen

 

Schenken Sie sich noch ein wenig Ruhe, bevor Sie die Kerze löschen.

kirchengemeinde.bischofsheim@ekhn.de


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