Menu
Menü
X

Sonntagsandacht zuhause - Estomihi

Die "Sonntagsandacht für zuhause" von Pfr. Klaus Gottschlich am Sonntag Estomihi, der letzte Sonntag vor der Passionszeit.

Bereiten Sie sich für die Andacht vor. Alleine, mit PartnerIn oder der Familie. Suchen Sie sich einen gemütlichen Platz und stellen Sie eine Kerze auf.

Hier finden Sie die Sonntagsandacht auch zum Download

+ + + + + + + + + +

Wieder ein Gottesdienst zuhause. Vielleicht entzünden Sie wieder eine Kerze. Der Sonntag heute heißt: „Estomihi“ – Sei mir ein starker Fels .

Wir feiern diese Andacht im Namen des dreieingen Gottes. 

„Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn."  Lk 18,31 So lautet der Wochenspruch

An den Beginn möchte ich das Lied „Herr, deine Liebe“ stellen. (EG 610) 

Psalm 31

HERR,

Herr, auf dich traue ich,

lass mich nicht zuschanden werden,

errette mich durch deine Gerechtigkeit!

Neige deine Ohren zu mir, hilf mir eilends!

Sei mir ein starker Fels

und eine Burg, dass du mir helfest!

Denn du bist mein Fels und meine Burg,

und um deines Namens willen

willst du mich leiten und führen.

Du mögest mich aus dem Netze ziehen,

das sie mir heimlich stellten;

denn du bist meine Stärke.

In deine Hände befehle ich meinen Geist;

du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.

Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, dass du mein Elend ansiehst

und nimmst dich meiner an in Not

und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes;

du stellst meine Füße auf weiten Raum.

Ich aber, Herr, hoffe auf dich

und spreche: Du bist mein Gott!

Meine Zeit steht in deinen Händen.

Errette mich von der Hand meiner Feinde

und von denen, die mich verfolgen.

Lass leuchten dein Antlitz über deinem Knecht;

hilf mir durch deine Güte!

AMEN

 

Gebet

Guter Gott, du führst uns zusammen. Wenn wir auch nicht in einem Raum sein können. Du machst uns aufmerksam für kleine Dinge und für die Feinheiten des Zusammenseins. In der Nähe zu dir erfahren wir, was wir einander geben können; Du machst uns kreativ, neue Möglichkeiten der Gemeinschaft zu finden.

 

Liebe Gemeinde,

Das Lied: Herr, deine Liebe, klingt sanft und bedingungslos. Der Prophet Jesaja findet sehr viel gewaltigere Worte, die er von Gott bekommen hat. Er soll dem Volk einen Spiegel vorhalten.

58,1 Rufe laut, halte nicht an dich! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit und dem Hause Jakob seine Sünden! 2 Sie suchen mich täglich und wollen gerne meine Wege wissen, als wären sie ein Volk, das die Gerechtigkeit schon getan und das Recht seines Gottes nicht verlassen hätte. Sie fordern von mir Recht, sie wollen, dass Gott ihnen nahe sei. … 6 Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! 7 Heißt das nicht: Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!

8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen. 9 Dann wirst du rufen und der Herr wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich.

Lieber Jesaja, sag dem Volk, dass es sich gerade auf dem Holzweg befindet! Sie tun gerade so, als würden sie sich gerecht und nach Gottes Willen verhalten und stellen dann auch noch Bedingungen an mich. Erinnere das Volk daran, woran ich Gefallen habe. So sieht das Fasten aus, das ich mir vorstelle! Die Menschen sind nicht in der Position, dass sie von Gott etwas fordern können! 

Daran denke ich manchmal: Wir sollten uns grundsätzlich erst einmal selbst betrachten, bevor wir Gott für irgendwelche Missstände verantwortlich machen. 

Und bevor wir die Fastenzeit beginnen, sollten wir uns darüber im Klaren sein, was das denn wirklich bedeutet.

Bei Jesaja ist es deutlich formuliert und gerade in der aktuellen Zeit sehen wir, dass auch in unserer reichen Gesellschaft noch Spielraum nach oben ist. „Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! 7 Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, … 

So sieht das Fasten aus, das Gott sich vorstellt! Alles andere ist Heuchelei. Und erst dann wird das passieren, was du dir immer wünschst: 8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, …

Dieses Verhalten kann dazu beitragen, dass mein Licht hervorbricht! Dieses Verhalten bringt Licht ins Dunkel des eigenen Lebens!° Ein schöner Aspekt – so tue ich anderen und mir selbst etwas Gutes.

Im Buch des Propheten Jesaja sind Sätze formuliert, die auch heute noch Gültigkeit haben. Vermutlich, weil wir nicht den Mut haben, sie immer nur ein wenig in die Tat umzusetzen.

  AMEN

 

Lesen oder singen Sie das folgende Lied: "Liebe ist nicht nur ein Wort“ EG 629 

1. Liebe ist nicht nur ein Wort, / Liebe, das sind Worte und Taten. / Als Zeichen der Liebe ist Jesus geboren, / als Zeichen der Liebe für diese Welt.

2. Freiheit ist nicht nur ein Wort, / Freiheit, das sind Worte und Taten. / Als Zeichen der Freiheit ist Jesus gestorben, / als Zeichen der Freiheit für diese Welt.

3. Hoffnung ist nicht nur ein Wort, / Hoffnung, das sind Worte und Taten. / Als Zeichen der Hoffnung ist Jesus lebendig, / als Zeichen der Hoffnung für diese Welt.

Text: Eckart Bücken 1973 Melodie: Gerd Geerken 1973

 

Gebet

Guter Gott,

kurz vor der Passionszeit werden wir nachdenklich.

Wir besinnen uns, denken über die Welt und unseren Glauben nach.

Der Leidensweg Jesu rückt näher in unser Bewusstsein. 

Wir werden aufmerksam für das Leiden in unserer Welt auch in unserer Nähe.

Bedrohung und Angst sind näher gekommen in den vergangenen Monaten. Armut gibt es deutlich vor unserer Tür. Wir spüren die Unruhe unter uns Menschen, die Ratlosigkeit, die uns manchmal umgibt.

Wir suchen nach Halt und Stärke, nach dem Fels in der Brandung und nach Rezepten, die es nicht gibt.

Wir vertrauen uns dir an, wollen uns gegenseitig stützen und begleiten. Wir wollen die notwendigen Schritte tun.

Der Glaube an dich, guter Gott, soll uns dabei stärken.

So beten wir für alle Menschen, die sich bedroht fühlen, die sich Sorgen machen um einen Menschen, dem nur noch die Medizin helfen kann;

wir beten für diejenigen, die einsam zuhause warten auf eine menschliche Geste oder etwas menschliche Nähe;

wir beten für alle, die Hilfe leisten an ganz unterschiedlichen Orten in Krankenhäusern und Pflegeheimen, an Telefonen oder ganz persönlich.

Begleite uns spürbar, sei uns ein Fels und eine Burg und lass uns schon in kleinen Gesten deine Nähe erfahren. AMEN

 

Vaterunser

Vater unser im Himmel, Geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit In Ewigkeit,

Amen.

 

Segen

Gott segne uns und behüte uns.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.

Amen

 

Schenken Sie sich ein wenig Ruhe, bevor Sie die Kerze löschen.


top