Menu
Menü
X

Wie ist das mit der musikalischen Gestaltung der Trauerfeier?

Eine kirchliche Bestattung, egal ob in Form einer Beerdigung oder einer Trauerfeier, ist grundsätzlich ein Gottesdienst. Dem sollen deshalb auch alle Texte und Musikstücke Rechnung tragen. ...

Auf dem Bischofsheimer Friedhof gibt es eine recht gute elektronische Orgel und Liederbücher, auf Wunsch fertigen wir auch gerne Liedblätter. Denn wir möchten Angehörige und Trauergemeinde ausdrücklich zum gemeinsamen Singen ermuntern. Leider ist dies nicht mehr selbstverständlich üblich. Die Gründe hierfür liegen z.T. in der Angst begründet, seine Gefühle möglicher Weise nicht unter Kontrolle zu haben, oder aber dass der Gesang eher dürftig ausfallen könnte. Beide Gründe sind zwar verständlich, das Singen kann in der Situation des Abschieds aber durchaus auch etwas Befreiendes und Öffnendes haben. In jedem Fall lässt es spüren, dass man mit der Trauer nicht alleine ist, sondern von Menschen umgeben ist, die entweder ebenfalls trauern, oder die an der eigenen Trauer Anteil nehmen.

Immer öfter wird der Wunsch an uns heran getragen, Musik aus dem Bereich der Popular-Musik einzuspielen, weil man selbst oder der/die Verstorbene dieses Lied besonders mochte, oder sich damit bestimmte Erinnerungen verbinden. Dabei ist zu bedenken, dass erstens nicht jedes Musikstück tatsächlich auch für einen Gottesdienst und für diesen Anlass geeignet ist, und ferner, dass damit dieses Stück in Zukunft natürlich auch geprägt ist. Fortan wird sich das Lied immer mit der Erinnerung an den Tod und die Beisetzung dieses Menschen verbinden. Und gerade weil es sich dabei um ein populäres Stück handelt, wird man kaum die Möglichkeit haben der Konfrontation mit diesem Stück auszuweichen. Zu sehr wird unser Alltagsleben damit untermalt. Egal ob im Haushalt, am Arbeitsplatz, im Kaufhaus, im Supermarkt, im Restaurant, der Kneipe, der Sporthalle, im Fitnessclub, der Hotellobby - überall kann Ihnen das Lied plötzlich wieder begegnen und Sie müssen dann mit den entsprechenden Gefühlen, die es auslöst, umgehen. Von daher sollte man sich sehr genau überlegen, ob man das möchte und im Zweifelsfall doch besser darauf verzichten.

Schließlich spielt auch die Länge der CD-Einspielungen eine Rolle. Die Musik soll sich ja in den Verlauf des Trauergottesdienstes einfügen, nicht ihn unterbrechen. Die meisten Musikstücke aus dem Bereich der Popular-Musik sind deutlich zu lang und wirken deshalb wie eine Unterbrechung. Wenn solche Musik also zum Einsatz kommt, dann muss sie u.U. vorzeitig ausgeblendet werden.


top